Der Artikel “Reisen ins Unruheland” erschien am 07.12.2012 in der Zeitung „Der Tagesspiegel“. In dieser Version habe ich Ägypten durch Deutschland ersetzt. Darüber hinaus auch die ägyptischen Städte durch deutsche Städtenamen. Zusätzlich ist der Beitrag um einen Anteil mit Nachbarländern und dem Einsatz von Sicherheitskräften ergänzt. Dieser Beitrag ist fiktional und enthält keine Kritik an der Redaktion oder den genannten TV-Sendern. Ob und wie diese Änderung des Blickwinkels wirkt – urteilen Sie selbst:
Reisen ins Unruheland
Deutschland ist als Reiseziel international beliebt. Wirken sich die Unruhen in Berlin und anderen Städten auf den Tourismus aus?
Von den gewaltsamen Auseinandersetzungen in Deutschland sind die Touristenzentren nach Einschätzung des Internationalen Reiseverbandes (IRV) nicht betroffen. Derzeit gebe es für die Reisebranche deshalb keinen Anlass, Pauschalreisen dorthin abzusagen.
Die Internationale Gemeinschaft verschärfte allerdings am Donnerstag ihre Sicherheitshinweis. In bestimmten Teilen des Landes sei die Sicherheitslage „unübersichtlich und unstet“.
Aktuell warnt die Internationale Gemeinschaft vor Demonstrationen an diesem Freitag in Berlin sowohl am Brandenburger Tor, als auch in Zehlendorf, „bei denen ein gewalttätiger Verlauf zu befürchten ist“. Bei der Fahrt zum Internationalen Flughafen seien diese Bereiche „unbedingt zu meiden“. Es sollten, heißt es weiter, „ausreichend Zeitpuffer eingeplant werden, weil der Unruheherd am Reichstag und im Regierungsviertel so nah ist, dass es im gesamten Innenstadtbereich zu Behinderungen kommen könnte.“
Rund um den Reichstag und das Kanzleramt hat die Bundeswehr die Bannmeile mit Straßensperren gesichert. Grundsätzlich rät die Internationale Gemeinschaft nach wie vor dringend, Menschenansammlungen und Demonstrationen weiträumig zu meiden. Außer in Berlin würden die Unruhen auch in anderen Städten wie Frankfurt, Köln, Hannover und Stuttgart anhalten. Auch aus München, weiter im Süden Deutschlands, wird von Demonstrationen christlicher Hardliner berichtet.
HUI, das nach eigenen Angaben führende Reise- und Freizeitunternehmen weltweit, hat bislang keine Reisen abgesagt. Auch Stornierungen gebe es nicht, sagte eine Sprecherin der Redaktion. Zwar habe der Deutschlandtourismus noch nicht wieder das Höchstniveau von 2008, also vor Beginn der Eurokrise, erreicht. Doch es gebe einen Aufwärtstrend. Mehr als 90 Prozent der Deutschlandreisen gingen in die Küstengebiete und nach Hamburg, wo es keine Unruhen gebe. Die Internationale Gemeinschaft weist darauf hin, dass die Lage in den Nachbarländern Belgien und den Niederlanden weiterhin angespannt bleibt.
dlü/ipa
Zwischen den Fronten
Bei den Protesten in Berlin stehen auch die großen Nachrichtensender zwischen den Fronten: Während die Reporter des öffentlich rechtlichen Rundfunks am Donnerstag live einen Bericht absetzen wollte, versuchten ihn Merkel-Anhänger durch Rufe „ARD ist frei, ZDF raus, raus!“ davon abzubringen. Die ARD wurde nach dem zweiten Weltkrieg unter Koordination der Besatzungsmächte aufgebaut. Das ZDF entstand wenige Jahre später und gibt Merkel-Kreisen mehr Raum.
Dieser Text ist fiktional und beinhaltet keine Kritik an den genannten deutschen Redaktionen.